Pressemitteilung
Forschungsprojekt AI4Air
Startschuss für „AI4Air“:
KI macht Druckluftanlagen sprachfähig!
Die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen dem Institut für Energieeffizienz in der Produktion (EEP) der Universität Stuttgart und WRS Energie + Druckluft GmbH wird fortgesetzt: Mit dem InvestBW-Projekt »AI4Air« fließen über 450.000 weitere Euro Landesförderung in die Fortentwicklung intelligenter Druckluftsysteme. Aufbauend auf den Ergebnissen des Vorgängerprojekts »KIDruId« entsteht ein KI-basiertes Sprachmodell, das die Interaktion zwischen Mensch und Maschine per Spracheingabe oder Chat ermöglicht. Das System liefert Antworten auf technische Fragen, warnt frühzeitig vor Ausfällen, erkennt Leckagen und detektiert unzulässige Feuchtigkeit. Das Projekt, das auf zwei Jahre angelegt ist, läuft seit Juni 2025.
Nahezu jedes produzierende Unternehmen nutzt Druckluft für Maschinen, Werkzeuge und Prozesse. Druckluft wird in Steuerluft, Prozessluft, Sterilluft und Förderluft unterteilt. Alle Druckluftsysteme haben eins gemeinsam: Leckagen, also ungewollte Entweichungen der Druckluft. Leckagen sind unsichtbar, geruchslos und in der lauten Produktionsumgebung meist nicht hörbar. Wären alle Druckluftsysteme vollkommen dicht, ließe sich der Energiebedarf so stark senken, dass bis zu vier Kohlekraftwerke in Europa abgeschaltet werden könnten.
Ergebnisse aus der bisherigen Zusammenarbeit
Zwei Jahre lang konzentrierten sich die Partner in »KIDruId« auf die Entwicklung einer KI- Plattform. Das Institut für Energieeffizienz in der Produktion der Universität Stuttgart entwickelte intelligente Algorithmen, die Leckagen zuverlässig identifizieren. Daraus entstand neben Anwendungen zur KI-basierten Füllung von lückenhaften Daten auch das Leckage-Management-Tool LeakWatch®, das bereits weltweit bei Unternehmen im Einsatz ist. Die Ergebnisse visualisiert WRS in Dashboards und Reports. Die weitere Zusammenarbeit ebnet den Weg zu einer intelligenten Schnittstelle, die Mensch und Maschine neu verbindet.
Das Projekt AI4Air – Sprechende KI und digitaler Zwilling
„Ein digitaler Zwilling ist die Grundlage“, erklärt Christian Wolf, Projektleiter am Institut fĂĽr Energieeffizienz in der Produktion. „Damit digitalisieren wir das Druckluftsystem. Mit den Algorithmen analysieren wir die Daten. Die Ergebnisse werden dann von einer sprechenden KI dem Anwender vermittelt.“ Die Besonderheit ist, dass damit konkrete Handlungsempfehlungen verknĂĽpft werden können. Somit hat der Anwender eine Entscheidungsgrundlage, um frĂĽhzeitig gezielt reagieren zu können. „Mit »AI4Air« erschaffen wir eine Plattform, die Anwendern die bestmögliche Transparenz und Informationsgrundlage liefert, um Einsparungen zu realisieren und die Menschen bestmöglich unterstĂĽtzen soll“, betont Lennard Schwidurski, GeschäftsfĂĽhrer und GrĂĽnder von WRS.
Ausblick
Das Interesse aus der Industrie ist groß: Mehrere Unternehmen haben sich als Pilot-Anwender positioniert. Die Projektziele sind ehrgeizig – ihr Erfolg eröffnet neue Potenziale für Energieeinsparung und Digitalisierung in der Industrie.
Bild: Das AI4Air-Team: Gemeinsam bringen die Partner aus Industrie und Forschung Künstliche Intelligenz in die Drucklufttechnik: v.l.n.r. Christian Wolf (EEP), Dominik Wahl (WRS), Anna Harmann (EEP) und Lennard Schwidurski (WRS). Es fehlen: Maximilian Scholze (WRS) und Yannick Linke (WRS). Quelle: EEP Universität Stuttgart
Kontakt
Universität Stuttgart, Institut für Energieeffizienz in der Produktion (EEP)
M.Sc. Christian Wolf
christian.wolf@eep.uni-stuttgart.de
WRS Energie + Druckluft GmbH
M.Eng. Lennard Schwidurski
l.schwidurski@wrs-energie.de