Fachbeitrag

Druckluftqualität

Warum ist Feuchtigkeit im Druckluftsystem problematisch?

Hilfe, es tropft aus der Druckluftleitung! In diesem Fachartikel erfahren Sie, wie Feuchtigkeit in ein Druckluftsystem gelangt, welche Folgen dies hat und welche effektiven Maßnahmen Sie ergreifen können, um Korrosion, Maschinenbeschädigungen und Produktionsausfälle zu verhindern.

Warum ist Feuchtigkeit im Druckluftsystem problematisch?

Wie das Wasser in das Druckluftsystem gelangt

Bei der Verdichtung der Druckluft durch den Kompressor wird das Volumen der Luft komprimiert. Beim Verdichtungsprozess entsteht Wärme und der Druck verändert sich. Der Anstieg der Temperatur führt dazu, dass die Luft mehr Wasser aufnehmen kann (siehe dazu Mollier-h,x-Diagramm). Wenn die Luft nun in das Druckluftsystem strömt, kühlt sie ab. An einem bestimmten Punkt, dem Drucktaupunkt, kann die Luft die aufgenommene Feuchtigkeit nicht mehr halten und es kommt zu Kondensation. Es entstehen kleine Wassertröpfchen.

Praxisbeispiel

Bei einem durchschnittlicher Druckluftanlage in einer Industrieumgebung fallen täglich rund 35 Liter Kondensat an.

Folgen von Feuchtigkeit im Druckluftsystem

Zu viel Feuchtigkeit im Druckluftsystem kann zu folgenden Problemen führen:

  • Korrosionsbildung in den Leitungen
  • Beschädigung von Maschinen und Werkzeuge
  • Qualität der Produkte leidet
  • Reinigung der Rohrleitung notwendig
  • Filterelemente müssen gewechselt werden
  • Produktionsausfall

Feuchtigkeit verhindern

Damit die Feuchtigkeit gezielt abgeführt werden kann, werden Zyklonabscheider, Kältetrockner, Adsorptionstrockner und Membrantrockner eingesetzt. Nach der ISO 8573-1 werden Druckluftsystem nach ihrer Druckluftqualität in unterschiedliche Klassen eingeteilt. Die Standardklasse 4 schreibt einen Drucktaupunkt von +3°C vor. Dies ist mit einem Kältetrockner meist problemlos erreichbar. Für beispielsweise die Lebensmittelindustrie, Pharmazie oder Zementindustrie werden geringe Drucktaupunkte gefordert. Die Druckluft muss also noch trockener sein. Dafür werden meist warmregenerierende Adsorptionstrockner eingesetzt. Für spezifische Anwendungsfälle eignen sich kaltregenerierende Adsorptionstrockner oder Membrantrockner.

Feuchtigkeit mittels Sensorik überwachen

Leider reicht es nicht aus, sich auf die Anzeige des Kältetrockners oder des Kompressors zu verlassen. Oftmals werden Defekte nicht erkannt. Daher empfiehlt sich die Nachrüstung eines Drucktaupunktsensors. Dieser kann sehr einfach in jedes Druckluftsystem über eine Schnellkupplung nachgerüstet werden.

Vorrausschauende Wartung mit dem AnalyzAir®

Binden Sie den Drucktaupunktsensor in den AnalzyAir® ein und erhalten Sie rechtzeitig via SMS eine Meldung, falls der Drucktaupunkt überschritten wird. Im Dashboard sehen Sie den aktuellen Verlauf. Die passende Handlungsempfehlung zeigt: welche Maßnahme einzuleiten ist, um den Zustand zu entschärfen (z.B. Reparatur Kältetrockner, Belüftungssystem optimieren etc.). Der AnalyzAir® kann den Defekt eines Kältetrockners etwa ein halbes Jahr im Voraus durch spezifische Verhaltensmuster erkennen.

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